Über die “Neue Rechte”

Pegida, die AfD, rechte Verleger*innen wie Kubitschek oder die rechtsradikalen “Identitären”: diese Akteur*innen werden häufig als “Neue Rechte” bezeichnet. Sie geben sich als Gegenbewegung zu den 68ern, ideologisch bezieht sich die “Neue Rechte” auf die “konservative Revolution”. Der “Neuen Rechten” geht es um eine Re-Organisation der extremen Rechten nach 1945. Durch eine vermeintliche Abgrenzung zum Nationalsozialismus sollte der durch Shoah und Kriegsniederlage belasteten deutschen Rechten wieder zu einer positiven Tradition verholfen werden. Allerdings standen ihre Autoren wie Carl Schmitt, Moeller von der Bruck oder Rassetheoretiker Hans F.K.Günther dem Nationalsozialismus institutionell und ideologisch in nichts nach und gelten als intellektuelle Wegbereiter des Faschismus. Aus diesem Grund ist es wenig verwunderlich, dass sich Begriffe der “Neuen Rechten” wie “Ethnopluralismus” oder die Forderungen der “Remigration” bei genauer Auseinandersetzung nur oberflächlich von faschistischer Propaganda unterscheiden, inhaltlich jedoch decken. Der Begriff “Ethnopluralismus” fantasiert, dass “Völker” unveränderliche kulturelle Identitäten besäßen, die vor fremden Einflüssen zu schützen seien. Wesentlich treffender ist dieses Konzept als völkischer Rassismus zu bezeichnen, denn es wird eine eigene Identität jenseits der Gruppenzugehörgkeit aberkannt. Zwar unterscheidet sie sich die “Neue Rechte” in ihrer Rhetorik, Radikalität und Zielsetzung, dennoch lassen sich gemeinsame Nenner identifizieren: Antifeministische Positionen und Konstrukte wie “Volk”, “Nation” sowie deren “kulturelle” und “ethnische” Reinheit sollen wieder auf die politische Agenda gebracht werden.