Stadt, Land, Faschozentrum? Aktuelle Raumergreifungsstrategien der extremen Rechten

Die extreme Rechte hat sich innerhalb der letzten Jahre in Deutschland, Österreich und einigen anderen europäischen Ländern einer rasanten Modernisierung unterzogen. Abseits von „klassischen“ neonazistischen Strukturen und deren Events organisierten sich neue Projekte, Gruppierungen und damit einhergehende Ideologien.
Mittlerweile ist der Aktionismus dieser Gruppen, die vielfach simplizifiert unter dem Terminus der „Neuen Rechten“ zusammengefasst werden fast unübersehbar geworden. Selbsternannte „Identitäre“ gründen mit Hilfe der „Alternative von Deutschland“ Stadtteilzentren und betreiben im ländlichen Raums Österreichs Jugendarbeit. Andere Organisationen, unterstützt von der Plattform „EinProzent“, machen direkt mit völkischen Siedlern gemeinsame Sache und versuche sich abseits der Städte ihre Utopie vom reinen Leben aufzubauen. Und ganz nebenbei wird sich auch noch fleißig vernetzt.

Am Beispiel der „Identitären Bewegung“, der Organisation „EinProzent“ und den Kadern rund um das österreichische Magazin „InfoDirekt“ will dieser Vortrag aktuelle Raumergreifungsstrategien der extremen Rechten aufzeigen. Welche Projekte und Ansätze sind (aus ihrer Perspektive) vielversprechend, wo haben sie Niederlagen einfahren müssen und wie kann antifaschistischer Widerstand gegen diese Bemühungen aussehen?

Fr. 26.10.2018 – 19 Uhr, AZ Köln – Luxemburger Straße 93

Still no fame for the old game!

Antifaschistische Veranstaltungsreihe im Sommersemester

Nach der Vortragsreihe im Wintersemester 18/19, gestörten Kundgebungen der Identitären und der Verhinderung des geplanten Vortrags von Max Otte (Vorsitzender des Kuratoriums der AfD nahen Desiderius Erasmus Stiftung), gehen wir in die nächste Runde:

„Geistiger Bürgerkrieg“? – Eine Einführung in die Geschichte und Ideologie der „Neuen Rechten” – Richard Gebhardt

Do. 11.04.2019 – 19 Uhr, Universität zu Köln – Hörsaalgebäude (105) – Hörsaal A2

 

Identitäre gegen Identitäre – Über das neurechte Unbehagen am Islam– Matheus Hagedorny

Mo. 29.04.2019 – 19 Uhr, TH Köln, Campus Südstadt, Claudiusstr. 1, Raum: Rotunde

 

Antifeminismus von Rechts – Johanna Schmidt

Mi. 29.05.2019 – 19 Uhr, Universität zu Köln – Hörsaalgebäude (105) – Hörsaal A2

 

Get active! – Aktionstraining

Do. 13.06.2019 – 19 Uhr, Uniwiese Köln

 

Im Feindbild vereint. Zur Relevanz des Antisemitismus in der Querfront-Zeitschrift Compact? – Jonas Fedders und Kevin Culina

Mi. 26.06.2019 – 19 Uhr, TH Köln, Campus Deutz, Betzdorfer Str. 2, Raum folgt

 

Studierende blockieren Vortrag von AfD – Stiftungsvorsitzenden Max Otte

Studierende blockieren Vortrag von AfD – Stiftungsvorsitzenden Max Otte

Studierende blockieren Vortrag von AfD – Stiftungsvorsitzenden Max Otte*Erfolgreicher Protest setzt Zeichen gegen den RechtsruckBereits im Vorfeld des Vortrages von Max Otte hatten Hochschulgruppen wie auch der Asta der Universität zu Köln die öffentliche Ausladung des AfD – Befürworters gefordert. Der Professor hatte die nationalistischen Ausschreitungen in Chemnitz als "medial völlig verzerrt dargestellte Vorfälle" bezeichnet. Diese verglich er mit dem Reichstagsbrand im Februar 1933. Entsprechend war die Reaktion in der Studierendenschaft: Bei den Protesten gegen den Vortrag von Max Otte beteiligten sich etwa 200 Personen. Der Abend begann um 18.00 Uhr mit einer Kundgebung vor dem Gebäude. Anschließend verlagerte sich der Protest in das Hörsaalgebäude. Den Studierenden gelang es, sämtliche Eingänge zum Hörsaal zu blockieren. Erfolg der Blockade war, dass die Veranstalter*innen zunächst versuchten, den Vortrag in ein anderes Gebäude zu verlegen. Bei dem Ausweichort handelte es sich um das Haus der rechten, pflichtschlagenden Turnerschaft Merovingia-Zittavia zu Köln. Die Demonstrant*innen formierten sich spontan zu einem Demonstrationszug und brachen zu dem rechten Wohnheim auf. Auch dort kam es zu einer Protestkundgebung. Jan Sperling, Pressesprecher der Kampagne Nationalismus ist keine Alternative sagte zu den Protesten: "Max Otte leiht rassistischen und verschwörungstheoretischen Positionen seine bürgerliche Reputation aus. Er begünstigt damit deren Ausbreitung. Anders, als unsere Gegner*innen es behaupten, bedeutet die Normalität von extrem rechten Positionen in der öffentlichen Debatte jedoch kein Mehr an Freiheit und Demokratie. Diese Normalität führt für Menschen, die nicht ins völkische Weltbild passen, dazu, dass sie sich nicht mehr angstfrei und unbeschadet bewegen können. Mit dem Aufstieg der AfD einher geht ein explosionsartiger Anstieg von rassistischen Angriffen im Alltag sowie Anschlägen auf Flüchtlingsheime. Dies ist mit der Allgegenwärtigkeit der geistigen Brandstiftung von AfD und co untrennbar verknüpft. Jedoch: Die große Anzahl an Studierenden, die trotz der spontanen Mobilisierung an den Protesten teilgenommen haben, ist ein Erfolg. Damit haben wir auch ein Zeichen für alle Studierenden der Universität zu Köln gesetzt, welche nicht in das nützlichkeitsrassistische bis völkische Bild der AfD passen."Otte selbst reagierte auf die Verhinderung seiner Veranstaltung höchst unsouverän. Als die Kundgebung sich ihrem Ende zuneigte, veröffentlichte er über seinen Twitter Account ein offensichtlich gestelltes Video. In diesem versuchte er, den Eindruck zu erwecken, er habe den Vortrag, wenn auch mit einer reduzierten Teilnehmendenzahl, durchführen können. Die Nachprüfung von engagierten Aktivst*innen ergab aber, dass die Türen des Hörsaalgebäudes bereits 15 Minuten nach dem Absetzen des Tweets abgeschlossen worden waren und das Licht im Gebäude ausgeschaltet wurde. Das Gebäude war also offensichtlich zu diesem Zeitpunkt schon leer. Auch die Universität bestätigte auf Nachfrage, dass nach ihrem Kenntnisstand der Vortrag nicht stattfand.

Publiée par Antifa AK Köln sur Vendredi 7 décembre 2018

*Erfolgreicher Protest setzt Zeichen gegen den Rechtsruck

Bereits im Vorfeld des Vortrages von Max Otte hatten Hochschulgruppen wie auch der Asta der Universität zu Köln die öffentliche Ausladung des AfD – Befürworters gefordert. Der Professor hatte die nationalistischen Ausschreitungen in Chemnitz als “medial völlig verzerrt dargestellte Vorfälle” bezeichnet. Diese verglich er mit dem Reichstagsbrand im Februar 1933. Entsprechend war die Reaktion in der Studierendenschaft: Bei den Protesten gegen den Vortrag von Max Otte beteiligten sich etwa 200 Personen. Der Abend begann um 18.00 Uhr mit einer Kundgebung vor dem Gebäude. Anschließend verlagerte sich der Protest in das Hörsaalgebäude. Den Studierenden gelang es, sämtliche Eingänge zum Hörsaal zu blockieren. Erfolg der Blockade war, dass die Veranstalter*innen zunächst versuchten, den Vortrag in ein anderes Gebäude zu verlegen. Bei dem Ausweichort handelte es sich um das Haus der rechten, pflichtschlagenden Turnerschaft Merovingia-Zittavia zu Köln. Die Demonstrant*innen formierten sich spontan zu einem Demonstrationszug und brachen zu dem rechten Wohnheim auf. Auch dort kam es zu einer Protestkundgebung.

Jan Sperling, Pressesprecher der Kampagne Nationalismus ist keine Alternative sagte zu den Protesten: “Max Otte leiht rassistischen und verschwörungstheoretischen Positionen seine bürgerliche Reputation aus. Er begünstigt damit deren Ausbreitung. Anders, als unsere Gegner*innen es behaupten, bedeutet die Normalität von extrem rechten Positionen in der öffentlichen Debatte jedoch kein Mehr an Freiheit und Demokratie. Diese Normalität führt für Menschen, die nicht ins völkische Weltbild passen, dazu, dass sie sich nicht mehr angstfrei und unbeschadet bewegen können. Mit dem Aufstieg der AfD einher geht ein explosionsartiger Anstieg von rassistischen Angriffen im Alltag sowie Anschlägen auf Flüchtlingsheime. Dies ist mit der Allgegenwärtigkeit der geistigen Brandstiftung von AfD und co untrennbar verknüpft. Jedoch: Die große Anzahl an Studierenden, die trotz der spontanen Mobilisierung an den Protesten teilgenommen haben, ist ein Erfolg. Damit haben wir auch ein Zeichen für alle Studierenden der Universität zu Köln gesetzt, welche nicht in das nützlichkeitsrassistische bis völkische Bild der AfD passen.”

Otte selbst reagierte auf die Verhinderung seiner Veranstaltung höchst unsouverän. Als die Kundgebung sich ihrem Ende zuneigte, veröffentlichte er über seinen Twitter Account ein offensichtlich gestelltes Video. In diesem versuchte er, den Eindruck zu erwecken, er habe den Vortrag, wenn auch mit einer reduzierten Teilnehmendenzahl, durchführen können. Die Nachprüfung von engagierten Aktivst*innen ergab aber, dass die Türen des Hörsaalgebäudes bereits 15 Minuten nach dem Absetzen des Tweets abgeschlossen worden waren und das Licht im Gebäude ausgeschaltet wurde. Das Gebäude war also offensichtlich zu diesem Zeitpunkt schon leer. Auch die Universität bestätigte auf Nachfrage, dass nach ihrem Kenntnisstand der Vortrag nicht stattfand.

Keine Räume für Max Otte an der Uni!

Im Rahmen einer deutschlandweiten Tour soll am 04.12.2018 der Vorsitzende des Kuratoriums der AfD nahen Desiderius-Erasmus Stiftung, Max Otte, den Vortrag „Deutschland im Spannungsfeld der Globalisierung und Geopolitik“ an der Universität zu Köln halten.
Leider sind weder die Veranstalter*innen, noch die Universität auf unsere Forderung, die Veranstaltung abzusagen, eingegangen.

Die Universität zu Köln distanziert sich lediglich von der Veranstaltung und wird nicht aus dem Mietvertrag aussteigen. Wir rufen dazu auf, die Veranstaltung nicht unkommentiert zu lassen.

Max Otte fällt seit einiger Zeit durch extrem rechte Positionen auf. So gehörte Max Otte im März 2018 neben Vera Lengsfeld, Eva Hermann oder Thilo Sarrazin zu den Erstunterzeichner*innen der „Erklärung 2018″, welche eine Beschädigung Deutschlands durch „illegale Masseneinwanderung“ herbeifantasiert. Im Mai diesen Jahres hat Otte das „neue Hambacher Fest“ veranstaltet, welches als eine Art Vernetzungstreffen von Neuen Rechten undKonservativen fungiert. „Wir sind hier, um zu zeigen, dass unser Vaterland lebt.“ wird er dort zitiert. Diese Vernetzung betreibt Max Otte in Personalunion. Obwohl langjähriges CDU Mitglied und dort der WerteUnion zugehörig, ist Otte seit Juni 2018 Vorsitzender des Kuratoriums der AfD-nahen Desiderius-Erasmus Stiftung.

Die Berichterstattung über Angriffegewalttätiger Neonazis und Rechtsextremist*innen auf People of Colour und Migrant*innen in Chemnitz relativierte Otte als „medial völlig verzerrt dargestellte Vorfälle“ und verglich diese mit dem Reichstagsbrand im Februar 1933. Die Berichterstattung der Hetzjagden von Neofaschist*innen als mediale Kampagne darzustellen, welche nur dazu diene, die Chemnitzer Patrioten kleinzuhalten“ sagt viel über die Weltanschauung Ottes aus. Wenn Otte über „Deutschland im Spannungsfeld der Globalisierung und Geopolitik“ referieren soll, ist hierbei eine rechte Erzählung zu erwarten, wie Sie in der „Erklärung 2018″ bereits vorgenommen wird.

Eine Veranstaltung mit Max Otte stellt damit eine weitere Legitimierung rechter Positionen im öffentlichen Diskurs dar und ist eine Gefahr für alle Studierenden der Universität zu Köln, welche nicht in das nützlichkeitsrassistische bis völkische Bild der AfD passen.
Die Hetze von Rechten in Talkshows, im Netz und nicht zuletzt in der Universität führt nicht zu einem Mehr an Demokratie, sondern zu einem Mehr an Ausgrenzung, Gewalt und Tod für diejenigen, die ohnehin schon an den gesellschaftlichen Rand gedrängt sind. Für den Ausschluss menschenverachtender Ideologien und deren Vertreter*innen gibt es gute Gründe: Wenn Rassismus, Sexismus, Antisemitismus und Homophobie legitime Positionen sind, nimmt die Freiheit all jener ab, die hiervon betroffen sind. Mit dem Vortrag von Max Otte wird eine immer weitere Sagbarkeit völkischer und rassistischer Positionen, ob unwillentlich oder nicht, vorangetrieben.

Die bedingungslose Ächtung faschistischer Propaganda ist ein notwendige Konsequenz aus der deutschen Geschichte.
Die Normalisierung des Rechtsrucks ist schon zu weit fortgeschritten. Es liegt nun an uns, den Protest am 4.12. auf die Straße zu tragen und damit dem neoliberalen und rassistischen Gesellschaftsentwurf von Max Otte keine Bühne zu bieten.

Kommt zur Kundgebung um 18 Uhr und sagt dem Rechtsruck und seinen Protagonist*innen den Kampf an!

Di. 04.12.2018 – 18 Uhr, Universität zu Köln, Hörsaalgebäude (105) 
Facebook Veranstaltung

„Die alte Rechte ist tot“ schrieb Alain de Benoist 1985 in „Kulturrevolution von Rechts“. Die Rechte müsse versuchen, im „vorpolitischen Raum“ die gesellschaftliche Atmosphäre nachhaltig und stetig zu beeinflussen, um so langfristig die politischen Verhältnisse ins Wanken zu bringen.
2018 sind in ganz Europa rechte, völkische Akteure im Aufwind. Nicht nur Pegida, Identitäre Bewegung und die AfD erfahren in Deutschland Zulauf. Jagdszenen, Ausschreitungen und Berichterstattungen aus Chemnitz zeigen, dass das gesamtgesellschaftliche Klima von rechten Akteur*innen, Organisationen und Parteien beeinflusst wird. Während sich die Sagbarkeit autoritärer und antiegalitärer Positionen immer weiter verschiebt, vollzieht sich nicht nur auf den Straßen von Chemnitz der faschistische Schulterschluss aus rechten Hooligans, Identitären, Pegida und der AfD, als parlamentarischen Arm der Neuen Rechten.

Wir haben die autonome Antifa (w), das Bündnis kick them out aus Halle sowie Genoss*innen aus Rostock und Bochum eingeladen, um gemeinsam Strategien gegen die Neue Rechte zu diskutieren. Zwischen Erfahrungsaustausch und Fragerunden könnt ihr euch einen Überblick über die Situationen vor Ort verschaffen.

Sa. 01.12.2018 – 19 Uhr, AZ Köln – Luxemburger Straße 93

Abseits der Veranstaltungen im ungemütlichen Hörsaal habt ihr die Gelegenheit die Kampagne in anderer Atmosphäre kennenzulernen, ins Gespräch zu kommen und euch auszutauschen. Nach einem kurzen Input über die lokale Rechte veranstalten wir ein Kneipenquiz der etwas anderen Art.

Zusätzlich gibt es letzte Information zum Kölner Zugtreffpunkt und den Protesten gegen die Identitäre Bewegung in Bonn am 18.11.2018.

Do. 15.11.2018 – 19 Uhr, LC 36 – Ludolph Camphausen Straße 36, Köln

Die Identitären – eine Bewegung von rechts als Wegbereiterin einer anderen Republik?

„Heimat – Freiheit – Tradition“, „Defend Europe“, „Europa Nostra“ – so lauten die Parolen der Identitären, die gegen den vermeintlichen „Multikulti-Wahn“ zu Felde ziehen, eine „unkontrollierte Massenzuwanderung“ bekämpfen wollen und einen „Verlust der eigenen Identität durch Überfremdung“ befürchten. Ihr Symbol ist das Lambda (der 11. Buchstabe des griechischen Alphabets), und mit der magischen Zahl 732 nehmen sie Bezug auf die Schlacht von Tours und Poitiers (732).
Ausgehend von diesen Narrativen befasst sich der Vortrag mit den
ideologischen Hintergründen der Identitären Bewegung, mit ihren
Kampagnen, Aktionsformen, Strategien und Zielstellungen, mit der europaweiten Vernetzung und der regionalen Verankerung, z.B. mit dem identitären Haus für die Kontrakultur Halle. Beleuchtet wird ebenfalls die Verbindung zwischen den Identitären und dem Institut für Staatspolitik (Götz Kubitschek) sowie die Verbindung zwischen den Identitären und der AfD.

Mo. 05.11.2018 – 19 Uhr, Uni – Hörsaalgebäude (105) – Hörsaal A2

Make (Hier Land einfügen) great again- Die amerikanische Alt right und die Identitäre Bwegung als Erscheinungsformen der autoritären Formierung der Gesellschaft

Was ist die amerikanische Alt- Right? Welche Gruppen sind da am Werk? Und welche gesellschaftlichen Rahmenbedingungen haben dieser Bewegung zu einer solch starken Diskursposition verholfen? Gibt es Dinge, die wir aus dem Vergleich der Alt- Right mit der Identitären Bewegung lernen können?

Diese Fragen versucht der Vortrag zu beantworten. Untersucht werden sowohl die einzelnen Teile der heterogenen Alt- Right, deren Pendant in der europäischen identitären Bewegung, wie auch die Rolle, den sie im gesellschaftlichen Rechtsruck spielen.

Mo. 22.10.2018 – 19 Uhr, Uni – Seminargebäude (106) – S13

Veranstaltungen WS 18/19

Alt-Right und rechte Bewegung in Europa – Eine vergleichende Analyse – Jan Sperling 
Wie funktioniert die amerikanische Alt-Right? Was sind ihre Strategien? In welchem Verhältnis stehen ihre Methoden zur europäischen Rechten?
Mo. 22.10.2018 – 19 Uhr, Uni – Seminargebäude (106) – S13

Aktuelle Strategien der extrem Rechten – Kollektiv vonnichtsgewusst
Das Kollektiv vonnichtsgewusst nimmt die aktuellen Strategien der extremen Rechten im Spannungsfeld von Stadtteilarbeit & Straßenkampf am Beispiel der „Identitären Bewegung“, „EinProzent“ & „AfD“ in den Fokus.
Fr. 26.10.2018 – 19 Uhr, AZ Köln – Luxemburger Straße 93

Die Identitären – eine Bewegung von rechts als Wegbereiterin einer anderen Republik? – Gudrun Hentges
Die Politologin Gudrun Hentges ordnet die ideologischen Hintergründe der Identitären Bewegung ein und analysiert ihre Kampagnen, Aktionsformen, Strategien und Zielstellungen. Beleuchtet wird die europaweite Vernetzung und die regionalen Verankerung., das Institut für Staatspolitik sowie die Verbindung zwischen den Identitären und der AfD.
Mo. 05.11.2018 – 19 Uhr, Uni – Hörsaalgebäude (105) – Hörsaal A2

get active! – Kneipenabend
Abseits der Veranstaltungen im ungemütlichen Hörsaal habt ihr die Gelegenheit die Kampagne in anderer Atmosphäre kennenzulernen, ins Gespräch zu kommen und euch auszutauschen. Nach einem kurzen Input über die lokale Rechte veranstalten wir ein Kneipenquiz der etwas anderen Art.
Do. 15.11.2018 – 19 Uhr, LC 36 – Ludolph Camphausen Straße 36, Köln

Praxis gegen die neue Rechte – Podiumsdiskussion
Wir haben Genoss*innen aus Wien und Halle eingeladen, um gemeinsam Strategien gegen die Neue Rechte zu diskutieren. Zwischen Erfahrungsaustausch und Fragerunden könnt ihr euch einen Überblick über die Situationen vor Ort machen.
Sa. 01.12.2018 – 19 Uhr, AZ Köln – Luxemburger Straße 93

Die Deutsche Burschenschaft in der völkisch-autoritären Sammlungsbewegung – Sonja Brasch
Noch vor gut zehn Jahren drohte die Deutsche Burschenschaft in der politischen Bedeutungslosigkeit zu verschwinden. Mit dem Einzug der AfD in die Parlamente jedoch ergaben sich für die elitären und nationalistischen Studenten neue Karriereoptionen. Ein Blick auf die Entwicklung des aktuellen Rechtstrends zeigt: die Burschenschafter haben dabei an wichtigen Stellen mitgewirkt.
Mo. 10.12.2018 – 19 Uhr, Uni – Hörsaalgebäude (105) – Hörsaal A2

Über die “Neue Rechte”

Pegida, die AfD, rechte Verleger*innen wie Kubitschek oder die rechtsradikalen “Identitären”: diese Akteur*innen werden häufig als “Neue Rechte” bezeichnet. Sie geben sich als Gegenbewegung zu den 68ern, ideologisch bezieht sich die “Neue Rechte” auf die “konservative Revolution”. Der “Neuen Rechten” geht es um eine Re-Organisation der extremen Rechten nach 1945. Durch eine vermeintliche Abgrenzung zum Nationalsozialismus sollte der durch Shoah und Kriegsniederlage belasteten deutschen Rechten wieder zu einer positiven Tradition verholfen werden. Allerdings standen ihre Autoren wie Carl Schmitt, Moeller von der Bruck oder Rassetheoretiker Hans F.K.Günther dem Nationalsozialismus institutionell und ideologisch in nichts nach und gelten als intellektuelle Wegbereiter des Faschismus. Aus diesem Grund ist es wenig verwunderlich, dass sich Begriffe der “Neuen Rechten” wie “Ethnopluralismus” oder die Forderungen der “Remigration” bei genauer Auseinandersetzung nur oberflächlich von faschistischer Propaganda unterscheiden, inhaltlich jedoch decken. Der Begriff “Ethnopluralismus” fantasiert, dass “Völker” unveränderliche kulturelle Identitäten besäßen, die vor fremden Einflüssen zu schützen seien. Wesentlich treffender ist dieses Konzept als völkischer Rassismus zu bezeichnen, denn es wird eine eigene Identität jenseits der Gruppenzugehörgkeit aberkannt. Zwar unterscheidet sie sich die “Neue Rechte” in ihrer Rhetorik, Radikalität und Zielsetzung, dennoch lassen sich gemeinsame Nenner identifizieren: Antifeministische Positionen und Konstrukte wie “Volk”, “Nation” sowie deren “kulturelle” und “ethnische” Reinheit sollen wieder auf die politische Agenda gebracht werden.