Studierende blockieren Vortrag von AfD – Stiftungsvorsitzenden Max Otte

Studierende blockieren Vortrag von AfD – Stiftungsvorsitzenden Max Otte

Studierende blockieren Vortrag von AfD – Stiftungsvorsitzenden Max Otte*Erfolgreicher Protest setzt Zeichen gegen den RechtsruckBereits im Vorfeld des Vortrages von Max Otte hatten Hochschulgruppen wie auch der Asta der Universität zu Köln die öffentliche Ausladung des AfD – Befürworters gefordert. Der Professor hatte die nationalistischen Ausschreitungen in Chemnitz als "medial völlig verzerrt dargestellte Vorfälle" bezeichnet. Diese verglich er mit dem Reichstagsbrand im Februar 1933. Entsprechend war die Reaktion in der Studierendenschaft: Bei den Protesten gegen den Vortrag von Max Otte beteiligten sich etwa 200 Personen. Der Abend begann um 18.00 Uhr mit einer Kundgebung vor dem Gebäude. Anschließend verlagerte sich der Protest in das Hörsaalgebäude. Den Studierenden gelang es, sämtliche Eingänge zum Hörsaal zu blockieren. Erfolg der Blockade war, dass die Veranstalter*innen zunächst versuchten, den Vortrag in ein anderes Gebäude zu verlegen. Bei dem Ausweichort handelte es sich um das Haus der rechten, pflichtschlagenden Turnerschaft Merovingia-Zittavia zu Köln. Die Demonstrant*innen formierten sich spontan zu einem Demonstrationszug und brachen zu dem rechten Wohnheim auf. Auch dort kam es zu einer Protestkundgebung. Jan Sperling, Pressesprecher der Kampagne Nationalismus ist keine Alternative sagte zu den Protesten: "Max Otte leiht rassistischen und verschwörungstheoretischen Positionen seine bürgerliche Reputation aus. Er begünstigt damit deren Ausbreitung. Anders, als unsere Gegner*innen es behaupten, bedeutet die Normalität von extrem rechten Positionen in der öffentlichen Debatte jedoch kein Mehr an Freiheit und Demokratie. Diese Normalität führt für Menschen, die nicht ins völkische Weltbild passen, dazu, dass sie sich nicht mehr angstfrei und unbeschadet bewegen können. Mit dem Aufstieg der AfD einher geht ein explosionsartiger Anstieg von rassistischen Angriffen im Alltag sowie Anschlägen auf Flüchtlingsheime. Dies ist mit der Allgegenwärtigkeit der geistigen Brandstiftung von AfD und co untrennbar verknüpft. Jedoch: Die große Anzahl an Studierenden, die trotz der spontanen Mobilisierung an den Protesten teilgenommen haben, ist ein Erfolg. Damit haben wir auch ein Zeichen für alle Studierenden der Universität zu Köln gesetzt, welche nicht in das nützlichkeitsrassistische bis völkische Bild der AfD passen."Otte selbst reagierte auf die Verhinderung seiner Veranstaltung höchst unsouverän. Als die Kundgebung sich ihrem Ende zuneigte, veröffentlichte er über seinen Twitter Account ein offensichtlich gestelltes Video. In diesem versuchte er, den Eindruck zu erwecken, er habe den Vortrag, wenn auch mit einer reduzierten Teilnehmendenzahl, durchführen können. Die Nachprüfung von engagierten Aktivst*innen ergab aber, dass die Türen des Hörsaalgebäudes bereits 15 Minuten nach dem Absetzen des Tweets abgeschlossen worden waren und das Licht im Gebäude ausgeschaltet wurde. Das Gebäude war also offensichtlich zu diesem Zeitpunkt schon leer. Auch die Universität bestätigte auf Nachfrage, dass nach ihrem Kenntnisstand der Vortrag nicht stattfand.

Publiée par Antifa AK Köln sur Vendredi 7 décembre 2018

*Erfolgreicher Protest setzt Zeichen gegen den Rechtsruck

Bereits im Vorfeld des Vortrages von Max Otte hatten Hochschulgruppen wie auch der Asta der Universität zu Köln die öffentliche Ausladung des AfD – Befürworters gefordert. Der Professor hatte die nationalistischen Ausschreitungen in Chemnitz als “medial völlig verzerrt dargestellte Vorfälle” bezeichnet. Diese verglich er mit dem Reichstagsbrand im Februar 1933. Entsprechend war die Reaktion in der Studierendenschaft: Bei den Protesten gegen den Vortrag von Max Otte beteiligten sich etwa 200 Personen. Der Abend begann um 18.00 Uhr mit einer Kundgebung vor dem Gebäude. Anschließend verlagerte sich der Protest in das Hörsaalgebäude. Den Studierenden gelang es, sämtliche Eingänge zum Hörsaal zu blockieren. Erfolg der Blockade war, dass die Veranstalter*innen zunächst versuchten, den Vortrag in ein anderes Gebäude zu verlegen. Bei dem Ausweichort handelte es sich um das Haus der rechten, pflichtschlagenden Turnerschaft Merovingia-Zittavia zu Köln. Die Demonstrant*innen formierten sich spontan zu einem Demonstrationszug und brachen zu dem rechten Wohnheim auf. Auch dort kam es zu einer Protestkundgebung.

Jan Sperling, Pressesprecher der Kampagne Nationalismus ist keine Alternative sagte zu den Protesten: “Max Otte leiht rassistischen und verschwörungstheoretischen Positionen seine bürgerliche Reputation aus. Er begünstigt damit deren Ausbreitung. Anders, als unsere Gegner*innen es behaupten, bedeutet die Normalität von extrem rechten Positionen in der öffentlichen Debatte jedoch kein Mehr an Freiheit und Demokratie. Diese Normalität führt für Menschen, die nicht ins völkische Weltbild passen, dazu, dass sie sich nicht mehr angstfrei und unbeschadet bewegen können. Mit dem Aufstieg der AfD einher geht ein explosionsartiger Anstieg von rassistischen Angriffen im Alltag sowie Anschlägen auf Flüchtlingsheime. Dies ist mit der Allgegenwärtigkeit der geistigen Brandstiftung von AfD und co untrennbar verknüpft. Jedoch: Die große Anzahl an Studierenden, die trotz der spontanen Mobilisierung an den Protesten teilgenommen haben, ist ein Erfolg. Damit haben wir auch ein Zeichen für alle Studierenden der Universität zu Köln gesetzt, welche nicht in das nützlichkeitsrassistische bis völkische Bild der AfD passen.”

Otte selbst reagierte auf die Verhinderung seiner Veranstaltung höchst unsouverän. Als die Kundgebung sich ihrem Ende zuneigte, veröffentlichte er über seinen Twitter Account ein offensichtlich gestelltes Video. In diesem versuchte er, den Eindruck zu erwecken, er habe den Vortrag, wenn auch mit einer reduzierten Teilnehmendenzahl, durchführen können. Die Nachprüfung von engagierten Aktivst*innen ergab aber, dass die Türen des Hörsaalgebäudes bereits 15 Minuten nach dem Absetzen des Tweets abgeschlossen worden waren und das Licht im Gebäude ausgeschaltet wurde. Das Gebäude war also offensichtlich zu diesem Zeitpunkt schon leer. Auch die Universität bestätigte auf Nachfrage, dass nach ihrem Kenntnisstand der Vortrag nicht stattfand.